Historisches Lahnstein

Home Back
Johannisbasilika

Johannisbasilika

An auserwählter Stelle

Schon vor dem Jahre 850 steht an dieser damals sehr einsamen Stelle an der Lahnmündung außerhalb der Stadt eine kleine Kirche. An ihrer Stelle wird um das Jahr 1130 die heutige romanische Pfeilerbasilika erbaut. Heute ist sie die älteste erhaltene Emporenkirche am Mittelrhein.

Es handelt sich um einen ganz besonderen Kirchenstandort. Zu früheren Zeiten befindet sich hier eine Insel, die von Mündungsarmen der Lahn umflossen wird. Der einst dort von den Römern erbaute Burgus verfiel im Laufe der Jahre. Nun ragt die Kirche als ein Symbol der Gottesverehrung auf der Insel empor. Sie wird zum Wahrzeichen von Niederlahnstein und später zu einem der bevorzugten Motive der Rheinromantik.

Nachdem die Kirche im 30jährigen Krieg verwüstet wurde, gestaltet man sie im barocken Stil um. Die französischen Revolutionskriege machen sie abermals zur ausgebrannten Ruine. Im Jahre 1856 wird mit dem Wiederaufbau der Johanniskirche begonnen. Anfang des 20. Jahrhunderts baut man nördlich ein Kloster mit Innenhof an.

Bemerkenswert ist der sechsgeschossige Westturm der Johannisbasilika. Seine unteren Etagen stammen noch von einer Vorgängerkirche, die hier um das Jahr 1000 stand. Das Dachgeschoss aus dem Jahre 1136 ist original erhalten und zählt zu den ältesten Turmdächern Deutschlands. Der 34 m hohe Turm beherbergt zudem die älteste Glocke Lahnsteins, auf die sämtliche Glocken aller Lahnsteiner Kirchen abgestimmt sind. In der Gesamtplanung der Kirche waren zwei weitere schlankere Türme vorgesehen. Einer von ihnen, der sogenannte Horchheimer Turm, wurde um das Jahr 1180 erbaut, er stürzte 1844 ein. Der Bau des zweiten Turmes ist nicht belegt.

Patron der Kirche ist Johannes der Täufer, dessen barocke Figur im Innenraum der Kirche unterhalb der Orgelbrüstung zu sehen ist. Von besonderer kunsthistorischer Bedeutung ist die Madonna mit Perlenturban aus der Zeit um 1480.