Historisches Lahnstein

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St. Martinskirche

St. Martinskirche

In Gottes Namen

Die katholische Pfarrkirche St. Martin vereint in ihrer baulichen Entwicklung viele verschiedene Baustile auf harmonische Weise miteinander. Seit unzähligen Generationen ist sie ein sichtbares Zeichen der Verehrung Gottes in dem von Wehrbauten dominierten Stadtbild Oberlahnsteins. Schon vor über tausend Jahren steht an diesem Ort eine erste kleine Holzkirche. Im Jahr 1190 wird an deren Stelle eine dreischiffige Basilika im romanischen Stil erbaut. Die beiden Türme sind erhalten, der nördliche Turm im Original, der südliche wird später um ein Stockwerk erhöht und mit vier Eckpyramiden versehen. Der ursprüngliche romanische Chor wird um das Jahr 1332 durch einen größeren gotischen Altarraum ersetzt. Ein halbes Jahrtausend nach seiner Errichtung bietet das Gotteshaus der ständig wachsenden Zahl der Gläubigen nicht mehr genügend Platz, zudem sind einige Teile baufällig. Aus diesem Grund werden 1775 bis 1777 die Kirchenschiffe abgerissen und durch eine große barocke Halle ersetzt.

In den Jahren 1895 bis 1899 baut man Seitenschiffe in neugotischem Stil an das barocke Mittelschiff an und erweitert die Sakristei. Schließlich werden 1954 die Turmwände im Innenraum der Kirche herausgebrochen und das darauf lastende Gewicht durch eine Stahlbetonkonstruktion abgefangen – dieser aufwändige Umbau vergrößert den Altarraum und gibt die Sicht aus den Seitenschiffen auf den Hochaltar frei.

Bemerkenswert an der St. Martinuskirche ist neben ihrer Baugeschichte die Ausstattung. Die Kirche besitzt eine wertvolle Barockorgel, die im Jahre 1742 von Johann Michael Stumm aus Rhaunen im Hunsrück gebaut wurde. Die Türme tragen fünf Glocken, darunter die größte zwischen Mainz und Köln. Die Tonfolge ist auf die älteste Glocke der Lahnsteiner Johanniskirche abgestimmt. St. Martinus ist reich an figürlichen Darstellungen und besitzt kunstvolle Glasfenster wie das Mittelfenster des Chores, welches 1953 von J. Beeck geschaffen wurde und den Kirchenpatron, den Heiligen Martin, und Szenen aus dessen Leben zeigt.