Historisches Lahnstein

Home Back
Burgus

Burgus

Strategisch günstig

Um die Zeitenwende ist das Gebiet des Mittelrheins fast 500 Jahre lang von den Römern besiedelt. Noch für viele Jahrhunderte werden sowohl die Geschichte als auch die Kultur dieser Region stark von dieser Zeit geprägt.

Zahlreiche Funde bestätigen, dass sich auch im heutigen Niederlahnstein eine römische Siedlung befindet, welche sich die besondere Lage an der Lahnmündung zunutze machte. Der Limes, der Grenzwall des römischen Weltreiches, verläuft nur 12 km östlich des Rheins durch Lahnsteiner Gemarkung. Er schottet das Reich gegen die Germanen ab.

Nach der Aufgabe des Limes lässt der damalige römische Kaiser Valentinian I. im Jahre 369 n. Chr. an der Lahnmündung zur Sicherung der Rheingrenze eine Befestigungsanlage und eine Schiffslandestelle errichten. Beide befinden sich im Mündungsbereich der Lahn auf einer Insel, umgeben von den Mündungsarmen des Flusses.

Die Befestigung, der Burgus, ist vermutlich ein dreigeschossiger Turm von ca. 20 x 13 Metern Grundfläche, den in einigen Metern Entfernung ein tiefer Graben umgibt. Der massive Steinturm hat bis zu 3 m starke Mauern und wird im Mittelalter „domus fortis supra Lonetam“ – festes Haus an der Lahn –genannt. Daraus ergibt sich im Lauf der Jahre der heutige Name der Stadt Lahnstein.

Als die Römer im 5. Jahrhundert das Rheintal aufgeben, verliert der Burgus seine Bedeutung. Er wird fortan als Wohnburg genutzt. Im Jahr 1549 wird er zum letzten Mal urkundlich erwähnt, zu dieser Zeit ist nur noch eine Ruine erhalten. Erst im Jahr 1914 entdeckt man den römischen Wehrbau wieder. Umfangreiche Grabungen legen ihn 1926 frei. Um das bedeutende Kulturdenkmal zu konservieren, wird die Grabung 1946 mit Bombentrümmern des zweiten Weltkrieges wieder zugeschüttet. Seitdem wartet der römische Burgus auf seine weitere Erforschung.