Historisches Lahnstein

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Nassau-Sporkenburger Hof

Nassau-Sporkenburger Hof

Von imposanter Größe

Im Mittelalter prägen mehrere prächtige Adelssitze den Ort Niederlahnstein. Hier residieren die Märker, Adlige niederen Ranges, die sich auf den benachbarten Burgen als Burgmannen verpflichtet haben, um diese zu bewachen und in Kriegszeiten zu verteidigen. Von der Stätte ihres Wirkens sind sie dabei durch die Flüsse getrennt. Die wie Niederlahnstein zum Kurfürstentum Trier gehörende Burg Stolzenfels liegt am jenseitigen Rheinufer. Die Burg Lahneck befindet sich in Sichtweite auf der gegenüberliegenden Seite der Lahn im Kurfürstentum Mainz. Niederlahnsteiner Burgmannen, die dort ihre Dienste verrichten, müssen dabei kurioserweise die Landesgrenze überqueren, um ihrem Herren zu Hilfe zu eilen.

Als Gegenleistung für ihre treuen Dienste sind die Märker von den jeweiligen Burgherren mit Lehen und mit weitgehenden Rechten ausgestattet worden. In ruhigen Zeiten leben sie auf ihren Höfen in Niederlahnstein. Da der Ort selbst weder Burg noch Stadtmauer besitzt, umgeben sie ihren Besitz mit einer eigenen wehrhaften Mauer, um ihre Macht zu demonstrieren und Gesindel fernzuhalten.

Der dreigeschossige gotische Steinbau des Nassau-Sporkenburger Hofes entstand bereits im 14. Jahrhundert. Im Jahr 1527 gelangt er durch Verpfändung in den Besitz des Amtmanns von Wellmich, Quirin von Nassau. Dieser lässt ihn zu einem herrschaftlichen Wohnhaus ausbauen und um den markanten achteckigem Treppenturm ergänzen. Sein Wappen, ein goldener Löwe mit sieben silbernen Kugeln, ist am Eingangsportal des Turmes zu sehen. Durch Zukauf weiterer Gebäude wird das Anwesen stetig vergrößert.

Wie sechs andere mittelalterliche Märkerhöfe in Niederlahnstein, so überdauert auch der Nassau-Sporkenburger Hof die Wirren der Zeit. In den Jahren 1992 bis 1997 wird der denkmalgeschützte Bau aufwendig restauriert und um einen Neubau ergänzt. Heute dient er als Kulturzentrum und beherbergt die Städtische Bühne Lahnstein.