Historisches Lahnstein

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Salkellerei

Salkellerei

In vino veritas

Der Wein ist eine wesentliche Grundlage des Reichtums Oberlahnsteins. Aus diesem Grund betreibt der Kurfürst von Mainz seine Kellerei in unmittelbarer Nähe des Salhofes, der prächtigen Residenz am zentralen Platz der Stadt.

Die Salkellerei gehört zu den ältesten Gebäuden in Oberlahnstein. Einige Gebäudeteile stammen vermutlich aus dem 14. Jahrhundert. Im Original erhalten sind Teile der Westfassade sowie ein großer Kellerraum mit Kreuzgewölbe. In direkter Nachbarschaft der Kellerei befindet sich das kurfürstliche Kelterhaus, in dem lange Zeit eine mächtige Baumkelter steht. Diese wird von der Bevölkerung „Samson“ genannt, da sie wie der biblische Riese dieses Namens mit enormer Kraft arbeitet.

Bis zum Jahr 1845 wird in der ehemaligen Salkellerei der „Zehnte“ eingelagert. Das sind hauptsächlich Wein und Getreide, die dem Landesherrn als Naturalsteuer zustehen. Nach Bildung der preußischen Provinz Hessen-Nassau im Jahre 1868 hält hier eines der neu geschaffenen Amtsgerichte Einzug, bevor es 1876 nach Niederlahnstein verlegt wird.

Im Jahr 1890 steht der repräsentative dreigeschossige Steinbau zum Verkauf. Der Verleger Franz Schickel und sein Sohn Eduard erwerben das Gebäude und richten hier eine Druckerei ein. Auch die 1863 erstmals erschienene Oberlahnsteiner Zeitung wird fortan dort gedruckt. Ein Brand im Jahr 1906 zerstört das benachbarte Kelterhaus vollständig und auch das Dachgeschoss der Salkellerei brennt ab. An der Stelle des vom Feuer zerstörten Nachbargebäudes wird daraufhin ein zweistöckiges Fachwerkhaus mit einem Ecktürmchen als neues Druck- und Verlagshaus der Druckerei Schickel errichtet. Das ehemalige Tor des Kelterhauses wird zum Halbrundfenster am Hofeingang.

Der Keller der ehemaligen kurfürstlichen Salkellerei wird noch bis 1972 vom Lahnsteiner Winzerverein zur Lagerung von Wein genutzt. Heute beherbergt das Gebäude Büro- und Geschäftsräume.